Amorphis # Elegy

Auf dem Nachfolgealbum von 'Tales from the Thousand Lakes' präsentieren die Finnen elf neue Stücke, die von einer enormen Weiterentwicklung zeugen. Der Sound ist wesentlich klarer und transparenter als der des Vorgängers; dadurch kommen auch die viel abwechslungsreicheren und trotzdem nicht minder eingängigen Gitarrenmelodien viel besser zur Geltung.
Das Material ist auf 'Elegy' ist deutlich rockiger und folk-beeinflußt, die klare Stimme hat nun viel mehr Gesangsanteile als die tiefen Death-Metal-Vocals. Über allen Kompositionen schwebt ein Hauch von Progressivität, der vor allem durch die teils gesampelten, teils originalen Instrumente, wie Hammond-Orgel und Akkordeon zustande kommt. Der Beginn von 'The Orphan' und weite Teile von 'Relief' erinnert vom Keyboardsound her stark an Pink Floyd. 'Tales from the Thousand Lakes' bleibt auch nach dieser Veröffentlichung ein Meilenstein melodischen Metals, 'Elegy' bedient sich teilweise ganz anderer Stile und versteht sich ganz und gar nicht als Kopie des genialen Vorgängers.
'Elegy' ist ein hochmelodiöses und trotzdem überhaupt nicht profanes Metalalbum mit klar erkennbaren Folkanleihen, das sich durch seine Leichtfüßigkeit und dem originellen Sound wohltuend von der Masse der Melodic (Death) Metal-Scheiben abhebt.

Deadleft am 27.04.1999

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