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Sun of the Sleepless # Poems to the Wretches Hearts
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Sun of the Sleepless besteht aus einem einzigen Musiker: Ulf Theodor Schwadorf, fĂŒhrender Kopf bei Empyrium. Diese 1999 veröffentlichte MCD enthĂ€lt drei StĂŒcke, bei denen man das Engagement des Komponisten bei Empyrium nur an einigen wenigen Stellen erahnen kann.
Geboten wird hier schnörkelloser Black Metal, dessen höhenlastiger und kalter Sound - wenn man es nicht besser wĂŒĂte - eine skandinavische Provinienz vermuten lĂ€Ăt. Wenige simple Riffs sĂ€gen sich in endlosem FluĂ durch die Viertelstunde Spielzeit, begleitet von einem angemessen abwechslungsreichen Schlagzeug und einer Stimme, die zwischen heiserem Kreischen und tiefem Sprechen wechselt. Klingt unspektakulĂ€r, ist es aber nicht ganz. Mit einfachen aber effektiven Mitteln versucht Schwadorf den Hörer bei Laune zu halten. Das gelingt zum Beispiel mit geschickt plazierten Tempo- und Rhythmuswechseln oder einem majestĂ€tischen aber angenehm dezenten Gitarrenlead wie in 'Grimme Pain'. Gelegentlich schafft Schwadorf Ruheinseln inmitten des Rauschens und SĂ€gen der Gitarren. In Form von dĂŒsteren Keyboard-KlĂ€ngen, die von einer tiefen Stimme begleitet werden oder indem er eine unverzerrte, aber mit viel Hall versehene Gitarre und ein Schlagzeug in unteren Temporegionen agieren lĂ€Ăt. Das letzte StĂŒck 'Nebelmond' möchte ich bei dieser MCD hervorheben. Es beginnt mit moderater Geschwindigkeit und sehr melodischen Gitarren, denen stellenweise eine druckvolle und lebendige Rhythmusgitarre gegenĂŒber steht. Kurz bevor das Hochgeschwindigkeitsfinale eingeleitet wird, setzt eine unaufdringliche flötenĂ€hnliche Keyboardelodie ein, die ein StĂŒck WĂ€rme in den kalten Sound bringt. In der Summe ist 'Nebelmond' das abwechslungsreichste und fĂŒr mich beste StĂŒck auf dieser MCD. Auch an der Produktion gibt es nichts zu bemĂ€ngeln, sie ist fĂŒr diese Art Musik perfekt. Alle Instrumente und auch der Gesang sind im Mix ausgewogen vertreten. Das Schlagzeug lĂ€Ăt den Gitarren den notwendigen Raum, ohne selbst zu verblassen. Lediglich die Bassgitarre, sofern es denn eine gibt, lĂ€Ăt sich allenfalls erahnen.
Schwadorf hat fĂŒr die Musik der ersten CD seines Soloprojekts einen Stil gewĂ€hlt, dem nicht viele Mittel zur VerfĂŒgung stehen. Aus diesem Fundus hat er aber das Optimum herausgeholt. Diese Musik ist keinesfalls originell, soll sie sicherlich auch nicht sein. 'Poems to the Wretches Hearts' wirkt wie ein sehnsĂŒchtiger Blick in die Vergangenheit. Diesen Blick haben auch schon viele andere Bands gewagt, selten fiel er aber so authentisch und interessant wie hier aus.
Deadleft am 26.05.2005
Spielzeit
15:24 min
Erscheinungsjahr
1999
Label
Vergleichbarer Ohrenschmaus
Splits mit Sun of the Sleepless
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